

Praxisbeispiel §14a EnWG: Zeitvariable Tarife in Gorilla kalkulieren
Die Theorie zur Umsetzung von §14a EnWG haben wir bereits in unserem vorherigen Blog Post erläutert, aber wie sieht die Praxis aus? Für viele Energieversorger stellt sich die entscheidende Frage: Wie lassen sich zeitvariable Tarife konkret kalkulieren und umsetzen? Der Weg zu wettbewerbsfähigen, § 14a-konformen Tarifen erfordert strukturierte Prozesse und Granularität. In diesem Beitrag zeigen wir Schritt für Schritt, wie ein praxiserprobter Workflow für die Kalkulation zeitvariabler Tarife aussehen kann.
Zur Kalkulation eines zeitvariablen Tarifs werden als Inputs der Grundpreis der Netzentgelte, der Arbeitspreis und die Kompensation benötigt. Der Grundpreis der Netzentgelte ist in unserem Beispiel null. Die Kompensation wird ebenfalls ausgewertet (siehe Abbildung netzentgelte_kompensation).

Der Netzarbeitspreis ist abhängig vom gewählten Modul nach §14a EnWG (siehe Abbildung netzentgelte_arbeitspreis). Bei den Modulen 1 und 2 wird keine Time-of-Use Übersicht benötigt.

Bei Modul 3 wird auf Basis der täglichen Tarifzeiten pro Lieferstelle ein Tarifzeitplan erstellt (siehe Abbildung netzentgelte_tou_summary). Aus diesen Daten werden dann die tatsächlichen Netzarbeitspreise berechnet.

Unser illustrierter Workflow fasst den gesamten Prozess übersichtlich zusammen. Als Verbrauchsprofil nutzen wir in unserem Beispiel das BDEW S25. Dieses bildet einen Haushaltskunden mit PV und Speicher ab. Wie in Workflows mit fixen Netzentgelten werden die Kundendaten und Lastprofile als Inputs hinzugefügt und eine Verbrauchsprognose ergänzt. Im nächsten Schritt werden alle Kosten aggregiert, einschließlich der gelb markierten variablen Netzentgelte. Danach wird der Tarifzeitplan erstellt und zuletzt werden die Ergebnisse wie gewohnt zusammengefasst.
